Statement Vize-Bürgermeister Georg Ertl zur neuen Koalition in Emmersdorf

Wir haben nach der Gemeinderatswahl 2020 Gespräche mit allen Parteien geführt. Vor allem mit den Grünen hat es sehr viele Übereinstimmungen mit unserem neuen Konzept gegeben. Auch die Bürgerliste BNE befand unser Konzept für gut. Dass nun eine bunte Koalition (SPÖ, Grüne, BNE) kommt, ist deswegen für mich sehr überraschend. Ich persönlich halte eine „bunte Koalition“ für sehr gewagt.

Ich habe in den vergangenen fünf Jahren gesehen, dass es auch in den anderen Fraktionen oft Meinungsverschiedenheiten gab. Deswegen hoffe ich für Emmersdorf, dass diese Koalition 5 Jahre Bestand hat. Finanziell hat die Gemeinde unter der Führung der Volkspartei Emmersdorf eine gute Bonität. Ich hoffe, das bleibt auch in Zukunft so.

Ich war als Gemeinderat und Vize-Bürgermeister in den letzten fünf Jahren sehr gerne für die Bürgerinnen und Bürger da, war täglich mehrere Stunden in der Gemeinde unterwegs und habe Kontakt zu vielen Menschen, unabhängig von ihrer politischen Einstellung. Ein großer Teil der Emmersdorfer Bevölkerung hat mir ihr Vertrauen ausgesprochen. Auch für sie wird diese Koalition eine Herausforderung. Die VP wird selbstverständlich weiterhin für alle Bürger da sein.

Die neue Koalition will alles ändern. Ich frage mich, wie das gehen soll. Ich persönlich halte nichts von Ideen, die zwar gut aber nicht umsetzbar sind, weil es weder die Gemeinde benötigt noch Finanzen dafür gibt. Die VP steht vielmehr für die Entwicklung realistischer Projekte, die bewältigbar sind und die den Rückhalt in der Bevölkerung haben.

Vielleicht war es ein Fehler, vor der Wahl nicht auf die Schmutzkübel-Kampagne zu reagieren, die teilweise über die Medien ausgetragen wurde und auch auf einzelne Personen gerichtet war. Aber das neue VP-Team hat die Entscheidung getroffen, kein dirty campaigning zu betreiben. Umgekehrt wurde die VP auf Plakaten, in den sozialen Medien sowie in Aussendungen und – wie wir im Nachhinein erfahren haben – auch auf persönlicher Ebene als Feindbild hingestellt und so systematisch bei der Bevölkerung diskreditiert. Das ist enttäuschend. Da der VP immer unterstellt wird, es gehe ihr um Macht, möchte ich hier die Frage durchaus einmal umdrehen: Wollte hier eine Gruppe gezielt die Macht an sich reißen?

Wir danken allen, die uns gewählt haben, für die vielen Vorzugsstimmen. Wir bedauern es, als stimmenstärkste Partei keinen Bürgermeister bzw. Vize-Bürgermeister stellen zu können und so für Stabilität in der Gemeinde zu sorgen. Wir wünschen dieser Koalition alles Gute. Wir werden ihre Arbeit aufmerksam verfolgen.

Das VP-Motto „miteinander – verbessern – zukunftsorientiert“ gilt für uns natürlich auch nach dieser Entscheidung. Die VP hat mit neun Mandaten nach wie vor einen großen Teil der Emmersdorfer Bevölkerung hinter sich und geht demnach selbstbewusst und entschieden in die Opposition. Wir stehen für Stabilität, Vernunft und Augenmaß und wollen in der Gemeinde für Beständigkeit sorgen.

Euer Georg Ertl